Wie gelangt man erfolgreich zu einer nachhaltigen Local SEO-Strategie?
Auf SEO-Konferenzen und Workshops bei Kunden zum Thema lokale Suchmaschinenoptimierung werde ich regelmäßig die selbe Frage gefragt.
Diese kann jedoch im Detail stets aus unterschiedlicher Perspektive und mit immer wieder neuem Wortlaut gestellt werden und lautet dabei beispielsweise wie folgt:
Im Grunde kann man jedoch behaupten, dass all diese Fragen die ewig wiederkehrende, grundsätzliche Frage darstellen:
Worauf muss ich mich fokussieren, um die Rankings zu verbessern?
… oder noch knapper:
Wie entwickelt man eine funktionierende Local SEO-Strategie?
Ich kann mich gar nicht oft genug wiederholen: Man kann das nicht pauschalisieren! Alles andere wäre Augenwischerei, denn es kann keine ultimative Lösung geben, die sich auf alle Branchen, Städte und Zielgruppen anwenden ließe. Mit dem heutigen Beitrag möchte ich jedoch aufzeigen, dass man sich in ganz grundsätzlichen Schritten der Beantwortung elementarer Fragen annähern kann.
Wie diese Schritte im Detail aussehen und in welcher Abfolge die jeweiligen Maßnahmen idealerweise durchgeführt werden können, möchte ich im heutigen Blogartikel skizzieren. Ziel des Beitrags soll es sein, dass der Leser am Ende einen kleinen strategischen Fahrplan zur Hand hat, mit dessen Hilfe man eine Local SEO-Strategie effizient für jedes einzelne lokale Unternehmen entwickeln kann.
Wer jedoch bei der Lektüre des vorliegenden Artikels das Gefühl hat, lieber doch erst ein paar absolute Grundlagen zur strategischen, lokalen Suchmaschinenoptimierung lesen zu wollen, dem empfehle ich zum Einstieg den Beitrag “Local SEO Masterplan: 4 Tipps zur lokalen Suchmaschinenoptimierung“. Interessierte finden dort in einem übersichtlichen Umfang grundsätzliche Informationen zur Keyword-Recherche sowie zur OnSite- und OffSite-Optimierung bei Websites lokaler Unternehmen.
Grundsätzlich sollte jedem klar sein, dass der Entwicklung einer Strategie stets eine Recherchephase vorausgeht, die anschließend in eine Analyse des Wettbewerbsumfelds übergeht. Wer nämlich die Chance verpasst gleich von Anfang an Benchmarks zu dokumentieren, der wird bei der fortlaufenden Evaluation der einzelnen Maßnahmen und auch bei der allgemeinen Erfolgsbewertung stets im Dunkeln tappen.
Zusammenstellung des Local SEO Fahrplan
Suchmaschinenoptimierung ist eine Reise ohne Wiederkehr. Ziel ist der Olymp. Wer dorthin möchte, der muss gut vorbereitet sein und darf nicht vergessen die Zahnbürste einzupacken und seine Reise gut zu planen. Wer eine Reise plant, der braucht eine Landkarte. Diese Landkarte hat zum Ziel folgende drei Frage zu beantworten:
Die SEO-Landkarte zeigt den Startpunkt, also die Ausgangssitation vor dem Projektstart, das Ziel der Reise und den Weg dorthin, sprich: wie man am besten dort hingelangt.
Kann man diese drei Aspekte auf der Basis von recherchierten Informationen und Daten zu einem schlüssigen Bild zusammenführen, so ist man auf einem guten Weg eine erfolgreiche Local SEO-Kampagne effizient umzusetzen.
Recherche: Welche Daten & Informationen sind für eine erfolgreiche lokale Suchmaschinenoptimierung notwendig?
Eine sinnvolle Datenbasis setzt sich über die drei Schritte Keyword-Recherche, Identifikation von Wettbewerbern und einem Konkurrenz-Benchmark zusammen.
1) Recherche relevanter und lukrativer Suchbegriffe mit geeigneten Tools
Bei einem lokalen Unternehmen können Local SEO-Maßnahmen stets nur ein Haupt-Ziel verfolgen: Mehr relevanten Traffic auf die Firmen-Website zu lenken, um dort mehr relevante Kontaktanfragen (Telefonanruf, Kontaktformular, E-Mail), bzw. Laufkundschaft über die Anzeige der Adressinformationen und ggf. einer Karteneinblendung zu generieren.
Eine zweites, nachgeordnetes Ziel kann die Optimierung der Sichtbarkeit eines Unternehmens auf relevanten Bewertungs- und Branchenportalen (Google+ Local, Qype, KennstDuEinen, GelbeSeiten, etc.) sein. Wer sich dafür interessiert, der sollte sich mal den Beitrag “Local Citations: Kostenloses Whitepaper für Ihr lokales Marketing” genauer anschauen.
Folgende Tools können bei der Local SEO Keyword-Recherche unterstützen:
- Brainstorming mit Papier und Stift
- Traffic-Daten zur Firmen-Website
- Google AdWords Keyword-Tool
- Local SEO-Keyword-Tool (Informationen zur Funktionsweise hier)
- Google Suggest direkt im Suchschlitz
- “Verwandte Suchanfragen zu” auf den Google Suchergebnissen ganz unten
- Sistrix Keyword-Datenbank
- Ranking-Check Keyword-Datenbank
- Kostenpflichtige Produkte (SEO Diver, Searchmetrics, Seolytics, etc.)
Eines muss bei der Recherche geeigneter Suchbegriffe in kleineren Ortschaften klar sein:
Die Suchvolumina lokaler Keywords sind teilweise derart gering, dass als Werte für etliche lokale Keyword-Kombinationen von den einzelnen Tools eine “Null” ausgeliefert wird. Das stimmt in der Regel selbstverständlich nicht, es fehlen nur eben leider ausreichend Daten um einen verläßlichen Wert auszuliefern. Beim Google AdWords-Keywordtool liegt das auch daran, dass in manchen Ortschaften teilweise schlicht keine AdWord gebucht werden, denn dieses Tool liefert nicht die tatsächlichen Suchanfragen aus, sondern nur die Such-Anfragen, bei denen AdWords-Impressionen stattfanden.
Ein wenig Abhilfe kann dabei das Local SEO Keyword-Tool (s.o.) in der ESO-Toolbox leisten, denn bei diesem Tool wird vergleichend die Einwohnerzahl der Städte als zusätzliche Bezugsgröße herangezogen und darüber ein ungefähres Suchvolumen kalkuliert.
Als Ergebnis der Keyword-Recherche hat man schließlich eine Liste von Suchbegriffen vor sich liegen, die idealweise nach ungefährem Suchvolumen absteigend sortiert ist. Entsprechend kann man teilweise auch die Priorisierung der Maßnahmen vornehmen, doch dazu kommen weiter unten noch ein paar Hinweise von mir.
2) Identifikation der Wettbewerber in den Suchergebnissen, die für die in Schritt 1 recherchierten Suchbegriffe ranken
Eine sehr wichtige Erkenntnis gleich zu Beginn: Wettbewerber auf den Google Suchergebnissen können ganz andere Unternehmen sein, als diejenigen, die im “echten Leben” zur Konkurrenz zählen. So ranken möglicherweise allerhand Aggregatoren, News- und Frage-Antwort-Portale oder gar Spam-Projekte besser als die Firmen-Website – also allerhand Portale, die aus unternehmerischer Sicht eigentlich gar keine Wettbewerber darstellen.
Diesen Punkt in den Kopf von Unternehmern zu bekommen, die die reale Welt als Bezugsgröße für ihre Online-Aktivitäten heranziehen, ist zum Projektstart ein äußerst wichtiges Unterfangen. Klärt man diesen Aspekt nämlich nicht im Vorfeld, dann gerät man in Teufels Küche wenn man seinem Kunden im Projektverlauf erklären muss, dass man nun wohl doch ein Weilchen länger Links aufbauen und Content überarbeiten muss, weil leider SPON, Focus online, Gutefrage und nicht zuletzt auch noch die Wikipedia vor einem ranken.
Folgende Tools können bei der Local SEO Keyword-Recherche unterstützen:
Screenshot “Local Search Rank Checker”
Ziel ist zum Projektstart eine Liste von 5-15 Wettbewerbern zu erstellen, die für die in Schritt 1 rechechierten Keywords bei Google auf den ersten zwei Ergebnisseiten ranken.
3) Erstellung eines Benchmark auf Grundlage einer Wettbewerbsanalyse
Nun, da man auf Grundlage der Keyword-Recherche auch seine SERP-Wettbewerber dokumentiert hat kann man sich dem Benchmark widmen. Dabei sollte man sich in einem ersten Schritt wirklich nur auf die wichtigsten Ranking-Faktoren für die lokale Google Suche konzentrieren, da man ansonsten Gefahr läuft sich zu verzetteln und man am Ende “den Wald vor läuter Bäumen” nicht mehr sieht.
Außerdem sollte klar sein, dass dabei nur diejenigen Ranking-Faktoren untersucht werden müssen, die man als beauftrager SEO auch tatsächlich beeinflussen kann (Links, Citations, Firmendaten, Google+ Local Eintrag, etc.). Aspekte wie “Nähe zum von Google definierten Stadtzentrum” sollten außen vor gelassen werden, da man seinen Auftraggeber wohl in den wenigsten Fällen dazu bewegen kann mit seiner Firme umzuziehen, nur um das Google-Ranking zu verbessern!
Auf Grundlage der “Local Search Ranking Factors 2012” kann man folgende wichtige Ranking-Faktoren festhalten:
- Optimierung des Google+ Local Eintrag: Verifizierung, relevante Branchen-Kategorien, Adress- und Kontaktdatenkonsolidierung, Fotos, weiterführende Informationen, Verknpüfung zur lokalen Google+ Seite, etc.
- Optimierung der Website: Technische und strukturelle OnSite-Maßnahmen, OffSite-Verlinkungen, Content-Optimierung
- Local Citations: Firmeneinträge im Web auf relevanten Bewertungs- und Branchenportalen korrigieren, aktualisieren und systematisch ausbauen
- Bewertungen: Anzahl der Bewertungen auf dem Google+ Local Eintrag und auf externen Bewertungsplattformen
- Bewertungs “Score”: Durchschnittliche Werte der Bewertungen auf sämtlichen relevanten Portalen
Für den Anfang reicht diese Zusammenstellung an wichtigen Ranking-Faktoren für die lokale Google Suche in den meisten Fällen vollkommen aus. Wer sich intensiver mit den einzelnen lokalen Ranking-Faktoren befassen möchte, für den habe ich eine umfangreiche Liste an Bulletpoints ergänzend an das Ende dieses Beitrags gestellt.
Local SEO-Benchmark per Excel-Tabelle / Google Spreadsheet
Um nun einen raschen Überblick zu erhalten macht es Sinn zu Beginn eine simple Tabelle mit den wichtigsten Eckdaten zu den im Vorfeld identifizierten Wettbewerbern zu erstellen. Diese könnte wie folgt aussehen und bei Bedarf um weitere beeinflussbare Ranking-Faktoren ergänzt werden.
Screenshot Excel-Tabelle “Local SEO Benchmark”
Darüber hinaus ist es zielführend, diese Tabelle 1x Monat zu aktualisieren, um gezielt die Entwicklung der Keyword-Rankings beobachten zu können. Auf diese Weise kann man ein Gefühl dafür entwickeln, wie schnell sich einzelne Maßnahmen auf das lokale Google Ranking auswirken und man bekommt auch ein Gespür dafür, wie die Konkurrenz vorgeht und welche Maßnahmen diese ergreift. Teilweise kann man sich davon erfolgreich inspirieren und auf neue Ideen bringen lassen.
Auf Grundlage der zusammengetragenen Daten ist es nun deutlich besser möglich, jene drei zu Beginn dieses Beitrags gestellten Fragen zu beantworten:
Konkurrenz-Analysen helfen einem den richtigen Weg einzuschlagen!
Eine saubere Analyse der Wettbewerber bietet nun die Möglichkeit die einzelnen Arbeitsschritte und Aktivitäten zu priorisieren. Der direkte Vergleich legt dabei nahe, welche Faktoren es sind, um die man sich zu Beginn eines Projekts kümmern sollte und welche Aspekte man erst zu einem späteren Zeitraum angehen muss. Dies spart Zeit und Nerven und darüber hinaus verzettelt man sich nicht und behält souverän den Überblick über die umgesetzten Maßnahmen und deren Auswirkungen.
Um mal ein Beisiel zu liefern, wie sich dies auf ein konkretes Local SEO-Projekt auswirken kann hier eine fiktive Fallstudie:
Firma A – Inhaber eines verifizierten Google+ Local Eintrags – verfügt über 50 Citations, 100 Backlinks und eine Domainpopularität von 50 sowie 21 Google Bewertungen. Firma B – ebenfalls Inhaber eines verifizierten Google+ Local Eintrags – verfügt über 2 Citations, 112 Backlinks und eine Domainpopularität von 48 sowie 19 Google Bewertungen.
Auf Grundlage der Keyword-Rankings kann man feststellen, dass Firma A durch die Bank weg besser in den lokalen Google Suchergebnissen ranked. Doch warum?
Ganz klar: Es geht darum die Qualität und Quantität der Citations zu erhöhen, da dies offensichtlich der einzige Bereich ist, in dem Firma B deutlich Nachholbedarf hat. Erst wenn für Firma B in den nächsten 6 – 12 Wochen um die 50 Citations aufgebaut hat, wird man in dem Ranking-Tool seiner Wahl nach einem weiteren Zeitraum von 4 – 8 Wochen feststellen, dass sich die Rankings von Firma B in der lokalen Google Suche deutlich verbessern.
Anschließend kann man sich daran machen, das “Zahlenspiel” gezielt weiterzuspielen, indem man sukzessive dafür sorgt, mit dem eigenen Unternehmen in sämtlichen Bereichen “die Nase vorn zu haben”, wobei ich jedoch mit Nachdruck darauf hinweisen möchte, nicht alles “hau-ruck” in einem Monat umzusetzen.
Es ist deutlich glaubwürdiger und dazu noch nachhaltiger für das lokale Google Ranking, wenn die Werte in sämtlichen Bereichen Monat für Monat leicht ansteigen und man mit seinem Unternehmen erst nach 3-6 Monaten auf gleicher Höhe mit den Wettbewerbern ist, was ganz besonders für den Aspekt der Kunden-Bewertungen gilt!
Hinzu kommt, dass man auf diese Weise auch besser einen Überblick über die getätigten Maßnahmen behält und man auch ein klareres Gefühl dafür entwickeln kann, wie sich unterschiedliche Maßnahmen auf das Ranking auswirken.
Funktioniert das immer so?
Diese Herangehensweise läßt sich im Grunde auf jeden Datenpunkt übertragen, den man in seiner Local SEO Benchmark-Tabelle beobachtet. Stellt man beispielsweise fest, dass man in den zwei Bereichen “Backlinks” und “Google+ Local Eintrag Verifizierung & Optimierung” einen deutlichen Nachholbedarf hat, dann sollte man sich zunächst auf die Optimierung des Google+ Local Eintrag stürzen. Letzteres stellt nämlich eine Maßnahme dar, die man auch als “low hanging fruit” bezeichnen kann und die man als Grundlage für weitere Local SEO-Maßnahmen bewerten kann. Da der Aufbau von Links sehr viel arbeitsintensiver ist und über einen langen Zeitraum läuft, macht es keinen Sinn mit diesem Punkt zu beginnen.
Eine Priorisierung der identifizierten, notwendigen Maßnahmen ist daher ebenfalls sehr wichtig und sollte v.a. auf Grundlage der Arbeitsintensität erfolgen, damit die einfachsten Maßnahmen rasch umgesetzt sind und man möglichst schnell von den Umsetzungen profitiert.
Phase 2: Weitergehende Recherchen & Analysen
Hat man nun seinen Wettbewerbsvergleich durchgeführt geht es in der nächsten Phase darum, die einzelnen Aspekte tiefergehend zu analysieren um entsprechend Maßnahmen ableiten zu können. Die Detailuntersuchungen beziehen sich beispielsweise auf folgende Punkte:
Website SEO-Audit:
Im Grunde macht es bei jedem Projekt Sinn ein detailliertes Website-Audit durchzuführen. In den allermeisten Fällen wird man immer einen Punkt finden, den man verbessern könnte. Egal ob sich dies auf die Informationsarchitektur, die interne Verlinkungsstruktur, auf simple HTML-Tags (Überschriften, Alt, Strong, etc.), Meta-Informationen (Robots-Tag, Canonical-Tag, etc.) oder den Inhalt (Keyword-Relevanz, Kerninformationen, Adresse, Rufnummer, Kontaktformular, Kartenmaterial, Fotos, Videos, etc.) an sich handelt – es gibt immer was zu tun!
Ich persönlich bin ein Anhänger von manuellen SEO-Audits, bei denen ich nach einer klar vorgegebenen Struktur sämtliche relevanten OnSite-Aspekte abklopfe und genau unter die Lupe nehme. Wer bislang etwas weniger Erfahrung in diesem Bereich gesammelt hat, der kann mithilfe der folgenden Tools mehr oder minder professionelle Unterstützung bei der OnSite SEO-Analyse der Website finden:
SEO Audit-Tools:
- Seitwert (kostenloser Basis-Check für Einsteiger)
- SISTRIX Smart (kostenloser Basis-Check inkl. Monitoring für Einsteiger)
- Ranking-Coach (Website-Analyse inkl. hilfreichem Tutorial und “Schritt-für-Schritt” Coach zur Umsetzung der Maßnahmen
- Captain OnPage (professionelle OnSite-Audits inkl. Monitoring mit benutzerfreundlichem Design)
- Strucr (professionelle Struktur-Analysen insbesondere für große Websites)
- Screaming Frog (umfassende Struktur-Analysen für Websites; vielseitig anwendbar)
Ziel der Übung sollte es sein, eine Liste an notwendigen Verbesserungsmaßnahmen zusammenzustellen, die anschließend nach Aufwand priorisiert wird. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass man möglichst rasch mit relativ wenig Investitionen Fortschritte im OnSite-Bereich macht, was bereits für erste Verbesserungen in der Sichtbarkteit sorgt.
Eine umfassende Website-Optimierung bietet letztlich die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen im OffSite-Bereich (Local Citations, Linkaufbau & Bewertungen) und somit die Basis für eine erfolgreiche lokale Suchmaschinenoptimierung.
Einen nützlichen Beitrag inkl. hilfreicher SEO-Audit Checkliste findet man außerdem noch hier: “Was ein SEO-Audit beinhalten sollte“.
Local Citations:
Ein wichtiger Baustein der lokalen Suchmaschinenoptimierung stellen sog. “Local Citations” dar. Diese sind Firmeneinträge auf Branchenportalen oder Bewertungsplattformen wie bspw. KennstDuEinen. Google crawlt dabei die teils strukturierten, teils auch unstrukturierten Firmeninformationen (Firmenname, Rufnummer, Adresse, # Bewertungen) und zieht diese als Ranking-Faktor zur Kalkulation des lokalen Rankings heran.
Darüber hinaus stellen “Local Citations” auch Kontaktpunkte für Suchende dar, denn über gepflegte Firmeneinträge und Bewertungsprofile können Nutzer ebenfalls Kontakt mit dem jeweiligen Anbieter aufnehmen. Ein umfassendes, kostenloses Whitepaper rund um “Local Citations” und wie man mit diesen umgeht findet man in dem Artikel “Local Citations: Kostenloses Whitepaper für Ihr lokales Marketing“.
Einsteiger wie auch Fortgeschrittene im Bereich der lokalen Suchmaschinenoptimierung finden dort ihr Rüstzeug um gezielt Firmenerwähnungen und -einträge für ihr Unternehmen oder ein Kundenprojekt aufzubauen.
Local Citation-Tools:
- Google Suche mit Firmenname “XYZ”
- Google Suche mit “Branche + Stadt”
- Whitespark Local Citation Finder
- Placesscout Citation Finder
- Brightlocal Citation Tracker
Hilfreiche Informationen zur manuellen Analyse relevanter Firmenportale und Bewertungsverzeichnisse findet man außerdem in dem Artikel “Determining the Best Local Citation Sources for Any Market“. Die Betrachtung der Wettbewerber spielt beim Aufbau von “Local Citations” sowie auch beim nächsten Punkt – dem gezielten Linkaufbau – eine wichtige Rolle!
Linkaufbau & -Management:
Der Aufbau von Links ist nach wie vor ein sehr wichtiger Aspekt bei der lokalen Suchmaschinenoptimierung. Man muss sich jedoch vor Augen halten, dass je nach Bekanntheitsgrad des lokalen Unternehmens nicht hunderte von Links notwendig, ja womöglich eher schädlich sind.
Es ist daher in jedem Fall sinnvoller man bemüht sich um wirklich relevante Verlinkungen, die man aktiv herbeiführen kann (Geschäftspartner, Links von glücklichen Kunden, hochwertige Branchen- und Bewertungsportale, Industrie- und Handelskammer, etc.) oder noch besser: Man stellt in einer “entkommerzialisierten Zone” (z.B. Blog) Inhalte auf die Firmen-Website, die für eine lokale Zielgruppe äußerst relevant sind. Derartige Informationen werden gerne in sozialen Netzwerken geteilt und erhalten demzufolge hin und wieder einen freiwillig gesetzten Link.
Hilfreiche Informationen zum lokalen Linkbuilding findet man in den folgenden beiden Artikeln:
Dies wirkt sich nachhaltig positiver auf die SEO-Sichtbarkeit einer Website aus, als der 50. Link in einem mit doppelten Inhalten vollgestopften Artikelverzeichnis, wo man sich in “bester Nachbarschaft” von skurillen “Onl1ne-Sh0ps”, P0rnogr4phie, P0t3nzmitteln und Kr3ditk4rten-Vergleichern befindet, was sich ganz sicher nicht positiv auf die Rankings eines lokalen Unternehmens auswirken wird.
Analyse-Tools für den Linkaufbau:
- Mein Favorit: Linkresearchtools
- Google Webmastertools (nur eigene Website)
- Searchmetrics
- SISTRIX Link-Modul
- Open Site Explorer
- Majestic SEO
Link-Management & -Verwaltung:
Neben den o.g. Tools wie SISTRIX, Advanced Webranking oder Searchmetrics, die allesamt auch Module für professionelles Link-Management anbieten, existieren auch ein paar Spezialanbieter, die sich auf die Steuerung von LInkbuilding-Maßnahmen spezialisiert haben.
Bewertungen & Reviews:
Der Stellenwert von Kundenbewertungen kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Neben den positiven Auswirkungen auf das lokale Google Ranking (# Reviews auf Google+ Local, # Bewertungen auf Bewertungsportalen) spielen Kundenmeinungen, die im Web von Nutzern öffentlich gelesen werden können, eine wichtige Rolle bei der Neukundengewinnung.
Im Sinne des klassischen Empfehlungsmarketing nehmen Bewertungen zufriedener Kunden einen immens hohen Stellenwert ein und geben oftmals den Ausschlag darüber, ob ein Unternehmen von einem Nutzer kontaktiert wird, oder eben nicht.
Ohne nun zu tief in die Thematik des Review-Management einsteigen zu wollen, hier daher lediglich ein paar hilfreiche Artikel, die sowohl den Stellenwert von Kundenbewertungen im Rahmen der lokalen Suche verdeutlichen, als auch wertvolle Tipps für mehr Bewertungen im Internet liefern. Ein Beitrag, der den richtigen Umgang mit negativen Kundenbewertungen skizziert ist ebenfalls aufgeführt.
- Wie Kundenbewertungen Ihrem Unternehmen zu mehr Neukunden verhelfen
- Review Management: Online Reputation & Kundenbewertungen
- Review-Management: 21 Tipps für mehr Bewertungen
- 10 Strategien wie Unternehmen effektiv Empfehlungen sammeln können
- Wer Internet-Bewertungen ignoriert verliert Kunden
- Bewertungen, Reviews & Empfehlungen: Wie Kunden aktivieren?
- Online Bewertungen sind so wichtig wie persönliche Empfehlungen
- 10 Wege um mit unzufriedenen Kunden richtig umzugehen
- 7 Tipps um schlechte Bewertungen zu vermeiden
Phase 3: SEO-Maßnahmen dokumentieren & relevante Metriken tracken
In der dritten und letzten Phase dreht sich alles um die Dokumentation der einzelnen SEO-Maßnahmen, wie auch um das Monitoring relevanter Datenpunkte. Auch hier ist es wieder wichtig, sich nicht zu verzetteln. Die Anzahl möglicher Datenpunkte, die man allein aus Google-Analytics herausholen kann geht in die hunderte und man muss sich die Frage stellen, welche Metriken es denn nun überhaupt wert sind aktiv beobachtet zu werden?
Mein Motto lautet auch hier “weniger ist mehr”, denn wem nützen detaillierte Informationen, wenn man diese nicht aktiv beeinflussen kann, bzw. wenn diese im Grunde erst die “Kür” nach der “Pflicht” darstellen. Wie bereits öfter in diesem Artikel betont, ist die Priorisierung der einzelnen Metriken ein wichtiger Faktor, der die Arbeitsweise und damit die Erfolgsentwicklung eines Projekts am stärksten beeinflusst.
Basis-Metriken für die lokale Suchmaschinenoptimierung:
- # Local Citations
- # Links
- # verlinkende Domains
- # Google Bewertungen
- # externe Bewertungen
- # aktiv genutze externe Bewertungsportale
- Keyword-Rankings in der Google Suche
- Website-Traffic über Google organic
- Website-Traffic über Verlinkungen
Keine Erfolgsmessung ohne Conversion-Tracking!
- Kanal SEM & Kanal SEO getrennt messen
- Telefonanrufe über SEO & SEM getrennt messen
- Kontaktanfragen über Website-Formular
- E-Mail Anfragen über Mailadresse der Website
Um nun den Erfolg der SEO-Maßnahmen zu belegen ist es wichtig, die hier aufgeführten Metriken eben auch zu Beginn VOR dem Start eines Projekts zu dokumentieren. Nur dann ist es möglich Fortschritte festzustellen und diese mit den einzelnen Maßnahmen der lokalen Suchmaschinenoptimierung in Verbindung zu bringen!
Auch der Benchmark mit den Wettbewerbern sollte in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Auf Grundlage der dabei gesammelten Informationen passt man seine Maßnahmen sukzessive an die aktuellen Verhältnisse an.
Local SEO: Ranking-Faktoren für die lokale Google Suche
Lokale Suchmaschinenoptimierung – Fazit:
Zusammengefasst gliedert sich eine strategische lokale Suchmaschinenoptimierung in die folgenden Schritte:
1) Den Anfang macht die Recherche nach relevanten Keywords, eine Analyse der Wettbewerber auf den Suchergebnissen und die Dokumentation der Ausgangssituation VOR Beginn der SEO-Maßnahmen als Benchmark der monatlich aktualisiert wird. Auf Grundlage dieser Informationen priorisiert man anschließend die notwendigen Maßnahmen.
2) Die zweite Phase gliedert sich in Recherche-Maßnahmen in Bezug auf ein Website SEO-Audit, Local Citations, Linkaufbau und Bewertungs-Management.
3) Die dritte und letzte Maßnahme stellt die Zusammenstellung und das Monitoring relevanter SEO-Metriken dar. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche lokale Suchmaschinenoptimierung stellt dabei das Conversion-Tracking, sprich: die Messung von Kontaktanfragen über unterschiedliche Kanäle dar.
Bildquelle:
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